28. April 2018

Was soll ein Lieblingsbuch sein?

April-Special

Ja, was soll so ein Lieblingsbuch sein?
Von den unzähligen Büchern, die es auf der Welt gibt, sollte es auch für jeden ein Buch geben, das er sein Lieblingsbuch nennen kann. Immerhin ist die Anzahl ja schier unendlich. Wer soll sie alle zählen, die alten Schinken, die neuen Ebooks, die nicht verzeichneten selfgepublishten? Immerhin liest ja auch kaum jemand seine eigene (große) Bibliothek komplett. Oder wer besitzt (oder besaß) nur Bücher, die er auch gelesen hat? Ich nicht.

Die Auswahl ist also groß. Trotzdem fällt es schwer, ein Lieblingsbuch zu nennen.
Fragt man mich, schieße ich direkt meine Antwort los: The amazing Maurice and his educated Rodents von Terry Pratchett. Dann füge ich hinzu: Also, ich meine, Harry Potter steht ja irgendwie außer Konkurrenz. Weil es mich geprägt hat. Es ist ja auch ein ganz anderes Buch. Vorletztes Jahr habe ich eine neue coole Buchreihe gelesen, die hat mich auch besonders berührt. Also, mein Lieblingsgenre sind ja Dystopien ...

Was sind die Kriterien für ein Lieblingsbuch?
Soll es spannend sein? Soll es mich mitreißen? Muss es mich zum Weinen bringen? Sollte die Hauptfigur sympathisch sein? Soll ich mich darin wohl fühlen? Muss ich mich im Nachhinein an jedes Detail erinnern können? Wie oft muss ich so ein Lieblingsbuch gelesen haben?
Für jeden spielt ein anderes Kriterium eine wichtige Rolle. Meine Mutter kann sich meist nicht einmal an die Namen der Hauptfiguren erinnern. Trotzdem weiß sie, welches Buch ihr gefällt und warum. (Zu ihrer Verteidigung: Sie liest wirklich viel und schnell.)

Was lesen wir so?
Der Spiegel veröffentlicht Bestsellerlisten in verschiedenen Kategorien (Belletristik und Sachbuch als Hardcover, Softcover und Taschebuch und eine Liste für Kinderbücher und Jugendbücher). Auf den Listen tummeln sich viele verschiedene Genres. Romane, Krimis, Lustiges und Romantisches. Aber nur weil sich ein Buch oft verkauft, wird es nicht automatisch zum Lieblingsbuch. Der Bestseller mag vielen Leuten gut gefallen. Aber bringt er Zeug zum absoluten persönlichen Bestseller mit?

Eine private, kleine, absolut nicht repräsentative Umfrage unter meinen engsten Freunden hat ergeben, dass es nicht das eine Lieblingsbuch gibt. Stattdessen würde es ihnen, und mir, leichter fallen, einzelne Lieblingsdinge zu benennen. Zum Beispiel eine Lieblingsfigur, ein Lieblingssetting, ein Lieblingsautor, Schreibstil, Genre, Atmosphäre, Cover und so weiter. Tatsächlich hat nur ein Mensch angekreuzt, nur ein einziges liebstes Buch zu haben. Auch eine Lieblingsfigur kam nicht aus dem einen oder den mehreren Lieblingsbüchern, die man angeben konnte.

Meine Lieblinge
Drei Bücher zusammengenommen ergeben schon ein gutes Bild meiner Vorlieben. Der Grund für The amazing Maurice and his educated Rodents ist die Geschichte. Es handelt sich um meine Lieblingsstory mit ihren Höhen und Tiefen und dem Ausgang. Die Harry-Potter-Bücher beherbergen meine liebste Welt. Das magische Setting von Hogwarts und der Zauberwelt ist phantastisch und so etwas wie Zuhause. Meine Lieblingsfigur – auch das ist nicht schwer, sondern ziemlich mainstream: Katniss Everdeen. Sie ist wundervoll, gerade weil sie es eigentlich nicht sein will.

Lieblingsbücher sind also schwer zu benennen. Einfacher ist es, Lieblinge in bestimmten Kategorien auszusuchen. Weil es so viele Bücher gibt, ist das vielleicht auch der sinnvollere Weg. Viele Bücher sind spannend und bringen mich zum Weinen. Harry Potter und Maurice habe ich mehrfach gelesen, Panem nur einmal. Maurice besitze ich auf zwei Sprachen, Harry nicht. Aber sie alle haben mich auf ihre eigene Art und Weise berührt. So wie Menschen auch positive und negative Eigenschaften haben, weist jedes Buch gute und weniger gute Aspekte auf.

Was haltet ihr davon? In welcher Kategorie könnt ihr eure Lieblinge benennen?

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