20. Februar 2017

Spoiler: Jandy Nelson: Ich gebe dir die Sonne

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Am Ende waren die Gefühle der Figuren schon extrem kitschig. Die Auflösungen waren kurz und schnulzig. Erst kommt Oscar vorbei, um Jude zu sagen, dass sie zu jung ist für ihn. Ein kurzer, endlos emotionaler Monolog von ihr überzeugt ihn und damit ist die Sache beschlossen. Ist das eine Art Jugendschutz im Buch? Sollen die Jugendlichen nicht denken, ein dreijähriger Freund sei im Teenager-Alter okay?

Dann hätte ich wirklich gerne Mäuschen gespielt bei dem Gespräch zwischen Noah und Brian, als sie sich schlussendlich doch wiedersehen. Aber alles, was wir erfahren, ist, dass sie händchenhaltend zurückkommen.

Dass der Vater es so gut aufnimmt, dass seine Frau doch nicht zu ihm zurück wollte, finde ich auch unglaubwürdig. Es scheint ihn gar nicht zu berühren.

Dass Guillermo eine Beziehung zu der Mutter hatte, damit habe ich nicht gerechnet. Aber das gehört wahrscheinlich zu den Dingen, die meine eigene Mutter sofort gerochen hätte.

Die künstlerischen Aspekte in der Geschichte haben mir gut gefallen. Ich habe mich wohl gefühlt mit den vielen unsichtbaren Bildern in Noahs Kopf, mit der Skulptur von Jude und den Bemühungen der beiden, damit sowohl ihrer Mutter als auch der Kunst-High-School zu gefallen.

Die Beziehung der Zwillinge ist eine sehr besondere. Die beiden sind miteinander verbunden und bringen sich gegenseitig sowohl Liebe als auch Hass zu. Ich konnte mich an manchen Stellen wiederentdecken, mich und meinen jüngeren Bruder. Das Buhlen um die Aufmerksamkeit der Eltern, den Beschützerinstinkt, eine Verbundenheit durch jedes negative Gefühl hindurch.

Was hat euch besonders gefallen? Was gar nicht?

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