21. Februar 2016

Harper Lee: To Kill a Mockingbird



Harper Lee: To Kill a Mockingbird. Heinemann Educational Publisher. Oxford. Copyright 1960.
Deutscher Titel: Wer die Nachtigall stört.

Wie mich ein Thema fesselte, das mich sonst kaum betraf





Handlung

Das Mädchen Scout und ihr großer Bruder Jem leben im US-amerikanischen Alabama der 1930er Jahre. Ihr Leben verläuft friedlich, doch der Konflikt zwischen Weißen und afroamerikanischen Menschen hat auch das kleine Städtchen erreicht, in dem sie leben. Ihr Vater, Atticus Finch, vertritt als Anwalt den dunkelhäutigen Tom Robinson, der eine weiße Frau vergewaltigt haben soll. Scouts heile Welt bekommt Risse, als sie feststellt, dass ein Mensch mit anderer Hautfarbe weniger wert sein soll. 



Meinung

Es ist schon eine Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber die Gefühle, die es in mir auslöste, sind mir so präsent wie damals. Der Konflikt zwischen Weißen und Afroamerikanern ist mir in meinem persönlichen Leben noch nicht begegnet. Doch die Geschichte brachte ihn mir so nah wie irgend möglich. Ich versank in dem Buch und konnte nachvollziehen, was passierte.

Die Hauptfigur Scout führt den Leser durch das Geschehen. Dadurch bekommt die Geschichte eine Brille aufgesetzt, wir lesen durch die Augen eines kleinen Mädchens. Das hat mir jedoch ausgesprochen gut gefallen, denn die Unvoreingenommenheit und Naivität, mit der Scout den Fall ihres Vaters verfolgt, lassen eine nahezu objektive Sicht auf die Dinge zu. Atticus hat versucht, seine Kinder ohne Vorurteile zu erziehen, und so ist der Leser gemeinsam mit Scout irritiert und traurig über das Verhalten der Menschen. Atticus Finch ist die Vorbildfigur der Kinder, er versucht zu erklären und zu vermitteln. Wenn man mich fragt, ist er der väterliche Superheld der Literatur.

Die Handlung ist spannend, der Konflikt spitzt sich immer weiter zu. Besondere Dramatik entsteht durch Scouts Blick, die heranwächst in einer Umgebung, die sie oft nicht verstehen kann. In ihrem Leben gibt es natürlich auch noch andere Interessen und der Hauptkonflikt wird durch kleinere unterstützt, die Scouts Alltag betreffen.

Insgesamt haben deshalb vor allem der Stil und die Sicht der jungen Protagonistin das Buch für mich zu einem sehr guten Erlebnis gemacht. Die Figuren agieren wunderbar zusammen und alle Handlungen sind nachvollziehbar. 

Weitere Gedanken zum Buch: Achtung, Spoiler!


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